Die Phileasson-Saga: Der alte König
Reisebericht des ‚Königs der Meere‘, Hetmann Asleif Phileasson von der Glutströhm-Ottajasko
aufgezeichnet von Mandred, Sohn des Orm Follkerson
Ottaskin der Hetleute, Thorwal
11. Firun 1009 nach Bosparans Fall
Auf dem schweren Eichenholztisch in der Großen Halla der Hetleute stehen Schüsseln mit den Resten eines deftigen Fischeintopfs. Einige der Nordmänner tunken mit kleinen Stücken Knäckebröd noch die letzten Überbleibsel der Fischbrühe aus den Schalen, während Asleif Phileasson die verbliebenen Brotkrümel bereits mit einem ordentlichen Schluck Honigwein hinunterspült. Neben ihm wischt der junge Skalde Mandred Ormson die Tischplatte sauber, ehe er wieder den großen Stapel beschriebener Pergamentseiten vor sich auf den Tisch legt. Auf das unbeschriebene Blatt vor ihm schreibt er in sauberer, geschwungener Handschrift das Wort ‚Enqui‘ auf. Asleif lässt einen vernehmlichen Rülpser hören, nimmt noch einen weiteren Schluck Met und spricht dann laut in die Runde:
„Ja, nun erzählt es sich doch gleich besser, das Wohl! Wir liefen also den Hafen der Stadt Enqui an – oder sagen wir besser das, was die Walfänger dort Hafen nennen! – und besorgten uns neuen Proviant und drei Kanus, mit denen wir dann später den Upval weiter hinauf rudern wollten, sobald der Tiefgang des Flusses ein Weiterkommen mit der Seeadler verhindern würde. Beorn und seine Recken hatten mittlerweile einige Stunden Vorsprung vor uns und so beherrschte ich mich und legte mich nicht mit diesen verfluchten Walfängern in Enqui an. Na ja, du weißt ja was unser Hetmann Tronde Torbenson geplant hat, bei Swafnir! Bald wird es dort oben keinen einzigen Walfänger mehr geben, das Wohl! Ich jedenfalls werde mich dieser Kapernfahrt anschließen. Ich hoffe ihr tut es mir gleich, das Wohl!“ Bei diesen Worten hebt der Hetmann seinen Tonbecher in die Runde. Die zahlreichen Thorwaler erwidern den Trinkgruß mit ihren Metbechern und stoßen dabei derbe Flüche auf die Walfänger in Enqui aus. Nachdem langsam wieder Ruhe in der Großen Halla eingekehrt ist, spricht Asleif Phileasson weiter:
„Sehr gut. Nun, mit der Seeadler steuerten wir also den Svellt hinauf durch die sumpfige Landschaft der Brinasker Marschen bis zu der kleinen Hausbootsiedlung Parkauki inmitten des großen Sees Brack. Dort sahen wir bereits das Drachenschiff Beorns vor Anker liegen und so taten wir es ihm gleich und ließen einen Großteil der Mannschaft mit der Seeadler zurück. Wir übrigen – also ich, Ynu, Shaya, der Magier Mythornius, der Nostrier Roban, Wulf, die Zwerge Ungrimm und Berosch, Hakon, den Elfen Shirandra und Eilif ruderten auf den Kanus zur Mündung des Upvals – Eilif ruderte zwar für zwei Recken zugleich, doch genauso viel Platz brauchte das riesige Weibsbild auch, das Wohl!
Während den nächsten Tagen ging es also immer weiter den Flusslauf des Upvals hinauf. War die Landschaft am Unterlauf des Upval noch von weiten Sumpfgebieten und zahlreichen, kleineren Zuflüssen geprägt, wurde die Gegend immer trockener und felsiger, je näher wir den ersten Ausläufern des Firunswalls kamen. Mehr als einmal mussten wir den Fluss verlassen, um unsere Kanus an Stromschnellen und kleinen Wasserfällen vorbeizutragen. Eines Abends trafen wir auch auf eine Gruppe nivesischer Jäger, die uns von einem verfluchten Hügel nahe der Quelle des Upvals berichteten, in denen die ruhelosen Geister der Ahnen umgehen sollten. Natürlich meinten die Nivesen damit das Tal der Träume, denn die wirren Gedanken des kranken Hochkönigs manifestierten sich dort oftmals auch außerhalb seines Kerkerhügels.
Bald schon mussten wir die Fahrt mit den Kanus endgültig aufgeben, da sich der Upval mittlerweile zu einem reißenden Gebirgsstrom gewandelt hatte, der zwischen der kargen Landschaft hinab ins Tal schoss. Dem Oberlauf des Upvals folgten wir also zu Fuß, der Weg war anstrengend und beschwerlich und oftmals mussten wir lange Umwege im Kauf nehmen, um schroffe Felsformationen und tiefe Felsspalten zu umgehen.
In der Nacht auf den 7. Ingerimm erzitterte dann die Erde direkt unter uns und sowohl Roban wie auch die Angroschim sahen schon den Zorn ihres Schmiedegottes über uns kommen. Dann aber bemerkte Wulf den fallenden Stern am Himmel über uns und wir alle erinnerten uns an die Prophezeiung unserer Travia-Geweihten! Das Tal der Träume, jener Ort, an welchem wir Fenvarien zu finden hofften, konnte nicht mehr fern sein!
Am nächsten Tag ging der beschwerliche Weg dann weiter hinauf in die Berge des Firunswalls. Abseits des kleinen Gebirgspfads sahen wir immer wieder mit seltsamen Runen und blutroten Symbolen bemalte Steine, so als ob einst jemand die Wanderer warnen wollte, diesen Weg weiter zu gehen. Gegen Nachmittag erreichten wir dann endlich das Tal der Träume: Von einer steilen Klippe stürzt dort tosend der Upval in sein Flussbett hinab und bildet dort ein viele Meilen langes Tal, welches von steilen, bewaldeten Bergflanken begrenzt wird. In der Nähe des Wasserfalls konnte Wulf mit seinem Fernrohr einen Hügel ausmachen, in dessen Westflanke ein breiter Riss klaffte. Sollte dies etwa jener Kerkerhügel sein, der nun durch das Wirken der Götter aufgebrochen vor uns lag? Eilig stiegen wir in das Tal hinab. Zu meiner Enttäuschung fand Ynu dort zahlreiche Stiefelspuren, die ebenfalls zu dem Hügel hinführten. Beorn war also immer noch vor uns! Auch um den Hügel herum konnten wir zahlreiche Runen und Symbole ausmachen, zudem stand dort auch ein stark verwitterter, steinerner Altar mit braunen Flecken auf der rauen Oberfläche – vermutlich huldigten hier einst die Horden des Dhaza ihrem schrecklichen Gott!
Vorsichtig stiegen wir den Hügel hinauf. Aus der Erdspalte schlug uns ein bestialischer Geruch nach Fäulnis und Verwesung entgegen. Selbst mir stockte hier der Atem, aber Shirandra konnte sich nicht beherrschen und erbrach sein Mittagessen auf den Hügel. Auch hier waren bereits die Fußspuren von Beorn und seinen Leuten zu sehen, daher leuchteten wir den Erdspalt nur kurz aus und stiegen dann ohne zu zögern hinab in den Kerkerhügel des Fenvarien.“ Phileasson schüttelt sich kurz und verzieht das Gesicht, dann spricht er weiter:
„Was uns dort unten erwartete, war einfach grausam und unmenschlich. Solche ewigen Qualen wünscht man nicht einmal einer Hranngarbrut, bei Swafnir! Nur verständlich, dass Fenvarien dort unten seinen Verstand verloren hatte, doch ich greife vor. Der Raum unter dem Erdspalt war nichts weiter als eine riesige Kloake! Wir standen knöcheltief im brauen Schlamm und der Gestank überwältigte uns fast. Shirandra hielt es nicht aus und kletterte wieder nach oben, während wir uns dort unten im Schein der Fackeln umschauten. Irgendwann trat ich dann auf einen harten, knirschenden Gegenstand: Der Schädel eines Elfen! Später fand Ungrimm sogar einige zersplitterte, elfische Knochen, aus denen wohl jemand das Mark herausgesogen hatte. Bei Swafnir, welch widerlicher Kerker! Im Osten fanden wir dann endlich einen Durchgang, der in einen weiteren, weniger widerwärtigen Raum führte. Zwar war auch noch hier der Gestank von Fäulnis und Scheiße fast unerträglich, doch auf dem Boden lagen nur noch vereinzelte Kotbrocken herum. Auf einem steinernen Block lag sogar frisches Brot und ein Becher Wasser. So sollten also die gefangen Elfen auf ewig am Leben gehalten werden. Die Wände, die Decken und die Böden waren alle aus Koschbasalt, so dass – wie mir Mythornius erklärte – hier das Wirken von elfischer Magie nicht möglich war. An der Nordwand fanden wir zudem rotbraune Kratzspuren, so als ob jemand mit den bloßen Fingern versucht hätte, sich einen Weg nach draußen zu graben. Eine ebenfalls mit Blut eingeritzte Spirale war deutlich jünger. Wir sollten schon bald erfahren, welcher dem Wahnsinn anheim gefallene Elf diese Spirale einst einritzte, bei Firun. Weiter im Süden hörten wir nun gedämpfte Stimmen und wir drangen mit gezogenen Waffen vorsichtig dorthin vor. Kurz darauf standen wir in einem weiteren Raum, in welchen zahlreiche Wandnischen jeweils ein elfisches Skelett bargen – in der Mitte jedoch standen Beorn und seine Männer um einen wirr vor sich hin brabbelnden, irre blickenden Greis, dessen spitze Ohren erst auf den zweiten Blick zu erkennen waren. Sollte dies etwa der berühmte Hochkönig Fenvarien vom-Licht-gestreift sein? Ja, dies war in der Tat Fenvarien, auch wenn wir es zu dieser Zeit nur ahnen konnten. Die Jahrtausende in dem dunklen Kerkerloch hatten aus dem einst stolzen Hochkönig einen gebrochenen, wahnsinnigen Greis gemacht. Solch ein Schicksal wünsche ich wirklich niemanden, Mandred. Schon bald sollten wir die ganze Verzweiflung und den ganzen Schmerz des Hochkönigs hautnah miterleben, doch dazu komme ich nachher.
Nun, da wir außer diesem alten Elfen keinen weiteren Elfen in dem Kerkerhügel mehr vorfanden, mussten wir also davon ausgehen, dass wir tatsächlich den Hochkönig Fenvarien vor uns hatten. Wir brachten die bedauernswerte Gestalt also nach draußen und da seit dem Sturm auf die Verlorene Insel eine Art unsicherer Waffenstillstand zwischen mir und dem Blender bestand, schlugen wir unser Nachtlager gemeinsam auf. Da ich dem Blender aber trotzdem – und zu Recht! – nicht traute, bestand ich darauf, dass die Nachtwachen sowohl aus Beorns Reihen als auch aus meiner Ottajasko abgestellt wurden. Trotzdem wurden wir von der Hinterlist des Blenders überrascht, bei Hranngars braunem Hinterteil!“ Während der Hetmann diesen Satz ausspricht, dreht er seinen Tonbecher mit grimmigen Gesichtsausdruck zwischen den Händen. Dann blickt er in die Runde der anwesenden Thorwaler, sein Blick bleibt dabei auf dem jungen Thorn Beornson hängen. Dieser weicht dem Blick des Foggwulfs mit einem sichtlich nervösen Gesichtsausdruck aus und starrt stattdessen die wenigen Brotkrümel auf der Tischplatte vor ihm an. Asleif Phileasson atmet tief aus, dann spricht er weiter:
„Na, lassen wir die Vergangenheit ruhen, der Blender hat am Ende ja sein ehrenvolleres Gesicht gezeigt, das Wohl. Damals allerdings zeigte er seine ganze Hinterlist. Während der Wache von Ungrimm sprach seine Magierin Thalia einen Schlafzauber, so dass sich Beorns Ottajasko mit Fenvarien im Schlepptau mitten in der Nacht wegschleichen konnten! Als wir am nächsten Morgen aufwachten war der Ärger natürlich groß, doch der Blender war mit dem kranken Hochkönig schon über alle Berge! Immerhin ließen die Runjas den Blender ein wenig büßen, denn die nächste Prophezeiung ereilte Shaya erst, nachdem Beorn sich aus dem Staub gemacht hatte. Einen Vorteil hatten wir nun also wieder; wir wussten um die zwölfte und letzte Aufgabe, der Blender hingegen nicht – zumindest dachten wir das damals. Die Vision Shayas lautete, wenn ich mich noch erinnere, in etwa so:
Welch ein Geschenk ist ein Lied. Es vermag Kummer zu heilen, wo Worte alleine nichts nutzen. Es vermag die Wogen des kranken Verstands zu glätten und schenkt Vergessen, wo Erinnerung nur Qual bedeutet. Dort, wo die Nivesen in einer Nacht eine ganze Woche gewinnen, kann der Bann gebrochen werden. Bringt die Herrin des Waldes zu ihrem leidenden Freund und ihm wird geholfen sein.
Natürlich war uns sofort klar, dass in der letzten Aufgabe von Niamh Goldhaar die Rede war! Sie war es also, die den Geist des kranken Elfen – der also wirklich Fenvarien war! – heilen konnte. Die Aufgabe war also klar: Es galt, den kranken Hochkönig zur Harfnerin zu bringen! Nur leider hatte dieser neunmalverfluchte Knilch – ähm, ich meine Blender! – den Hochkönig entführt!
Wir verloren also keine weitere Zeit und machten uns auf den Rückweg zur Seeadler. Zwei Tage später erreichten wir wieder die Mündung des Upval in den Brack. Die Otta Beorns war bereits verschwunden, doch meine Mannschaft hatte immerhin beobachtet, wie er vor etwa einem halben Tag den Svellt hinab in Richtung Enqui ruderte. Wir waren also immerhin nicht weit hintendran, das Wohl! Auf der Seeadler ging es also weiter den Svellt hinab bis nach Enqui. Dort frischten wir unsere Vorräte auf, aber für Verhandlungen mit diesen dämlichen Walfängern fehlte mir damals nun wirklich die Geduld und so bezahlten wir die Knilche mit Drohungen und Prügeln. Dies und nichts anderes haben sie schließlich ja auch verdient, diese verfluchten Walfänger! Durch den Golf von Riva ruderten wir dann bis nach Tavaljuk, wo sich die Mündung des Oblomons in den Golf von Riva befindet. Einige Händler dort berichteten uns glaubwürdig, dass das Drachenschiff Beorns vor etwa einem halben Tag den Oblomon hinaufgerudert sei und so machten wir uns schnellstmöglich an die Verfolgung des Blenders! Du weißt ja, eine Reise gegen den Strom eines Flusses ist beschwerlich und langwierig und so erreichten wir die bornländische Siedlung Gordask an der Mündung des Skagalli in den Oblomon erst volle zwei Tage später. Über Anaavi erreichten wir wenige Tage später dann die Goldgräberstadt Oblarasim, wo wir ja erst vor wenigen Monden mit der Karenherde der Rauwölfe vorbeigezogen waren. Ab Oblarasim ist der Oblomon nicht mehr wirklich sicher schiffbar und so kauften wir uns einige Reit- und Packtiere, um am Flussufer entlang weiter gen Süden zu reisen. Beorn hatte es uns gleichgetan, denn seine Otta lag im Flusshafen Oblarasims vor Anker. Während der Großteil meiner Mannschaft wieder auf der Seeadler zurückblieb nahm ich jene Recken mit auf die weitere Reise, die mich auch bereits in das Tal der Träume begleitet hatten. Wir brachen noch am gleichen Tag auf, denn Beorn und seine Leute hatten nach wie vor einen guten halben Tag Vorsprung, Hranngarschiss! Drei Tage später erreichten wir die Siedlung der Söderland-Ottajasko, einen weiteren Tag später das seltsame Gerasim an der Mündung des Selserbachs. Diese Stadt – oder vielleicht sollte ich besser Dorf sagen – war wahrlich seltsam anzuschauen. Hier lebten zu gleichen Teilen Elfen und Menschen und die ganze Stadt schien in den Wald hineingebaut worden zu sein, ohne dabei auch nur einen einzelnen Grashalm zu krümmen! Manche der Häuser waren sogar in den Baumkronen der Waldriesen errichtet worden und bei manch anderen Hütten wusste man nicht einmal, wo das Haus aufhört und der Wald beginnt! Immerhin konnte man uns hier auch von Beorn und seinen Leuten berichten, die uns auch weiterhin etwa eine halbe Tagesreise voraus waren. Der Blender war gen Osten unterwegs, vermutlich war sein Ziel also das bornische Sewerien auf der anderen Seite der Gelben Sichel. Doch wieso der Blender dorthin reiste, konnten wir uns nicht erklären. Hatte er etwa doch die zwölfte Prophezeiung auch bekommen? Doch wenn ja, von wem? Auf diese Fragen habe ich bei unserem kurzen Wiedersehen in Norburg keine Antwort bekommen und nun ist die Antwort wohl mit dem Blender zusammen verschollen.
Einen Tag später waren uns die Runjas dann aber endlich wieder wohlgesonnen, denn sie belohnten uns für die Taten vergangener Tage, das Wohl! Wir trafen auf einige Steppenelfen und wollten bei ihnen unsere arg erschöpften Reittiere für gutes Geld gegen einige Steppenponys eintauschen. Die Elfen halfen uns allerdings erst, nachdem wir ihnen mit einigen Brocken Isdira von Lariel und unseren Erlebnissen auf den Inseln hinter den Nebeln erzählt hatten. Lariel nämlich, musst du wissen, gilt bei den Steppenelfen als eine Art mystischer Urvater und als wir einige Details über Lariel preisgaben, waren die Elfen natürlich sofort wesentlich hilfsbereiter! Mit frischen Steppenponys ging es dann also weiter zum Rabenpass. Dort allerdings wurden wir einmal mehr überfallen! Diesmal waren es keine Rotpelze, sondern schwer gerüstete Söldner, die uns zusammen mit einem schwarz verhüllten Magier – vielleicht gar einer von Pardonas Dunkelelfen? – auflauerten. Die finstere Schwarzelfe plante nämlich, den Hochkönig samt Beorn und seinen Leuten hinrichten zu lassen und versuchte daher, uns bereits am Rabenpass an der Weiterreise nach Norburg zu hindern – dies wussten wir damals aber natürlich noch nicht. Tja, da hatte die Hranngarkriecherin aber die Rechnung ohne unsere Kampfkraft gemacht, das Wohl! Wir machten die Söldner trotz heftiger Gegenwehr nieder. Vor allem Mythornius hatte hier aber stark zu kämpfen, denn der schwarzgewandete Magier hatte einen niederhöllischen Vogel dabei, der nur für den Hass auf den Festumer Magier zu leben schien! Die Söldner erwischten wir alle, doch der schwarze Magier entkam samt seinem Höllenvogel.
Wir verloren keine weitere Zeit und folgten der Straße weiter gen Norburg und bereits zwei Tage später erreichten wir das kleine Dorf Ask. Da wir den Blender immer noch nicht eingeholt hatten und zudem nicht wussten, ob er die zwölfte Prophezeiung ebenfalls erhalten hatte, verloren wir keine Zeit und reisten weiter in Richtung des Silvanden Fae'denKaren. Da unser letzter Aufenthalt in Norburg etwas unglücklich verlaufen war, machten wir diesmal einen großen Bogen um die bornische Stadt und ritten erst ab Dotzen wieder auf der Bornstraße weiter gen Osten.“ Phileasson hält kurz inne und trinkt einen Schluck lauwarmen Met. Dann streckt er ausgiebig die Arme hinter dem Rücken aus und ruft Jorgen Olgulfson herbei:
„Heda, Jorgen, bring mir doch eine Runde Premer Feuer, denn sonst klebt mir vor lauter Reden bald die Zunge am Gaumen fest!“ Der braunhaarige Thorwaler nickt grinsend und wenig später kommt er mit zwei Tonkrügen voller Premer Feuer zurück in die durch blakende Fackeln erhellte Große Halla.