Die Phileasson-Saga: Unter dem Turm

Reisebericht des ‚Königs der Meere‘, Hetmann Asleif Phileasson von der Glutströhm-Ottajasko

aufgezeichnet von Mandred, Sohn des Orm Follkerson

 

Ottaskin der Hetleute, Thorwal

5. Firun 1009 nach Bosparans Fall

 

Eisige Stille liegt über dem tief eingeschneiten Kliff Thorwals. Das einsame Licht des Hjaldingard-Turms flackert im Wind, während die drei mächtigen Windmühlen und der Schwarze Finger sich in kompletter Dunkelheit in den klirrend kalten Nachthimmel strecken. Der stürmische Wind ist mittlerweile zu einer leichten Brise abgeschwächt und nur noch sehr wenige Schneeflocken finden ihren Weg nach Thorwal. Ein einzelner Mann, in dichte Pelze gehüllt, stapft durch den dichten Schnee, warme Atemwolken bilden sich vor seinem von der Kälte geröteten Gesicht. Folgt man seiner Spur im Schnee so wird klar, dass der Nordmann vom Langhaus der Hetleute in Richtung der eigentlichen Stadt Thorwal, unterhalb des mächtigen Kliffs gelegen, unterwegs ist. Im Langhaus der Ottaskin kann man noch flackerndes Licht hinter den mit Tierhäuten oder Pergamenten bespannten Fenstern ausmachen. Auch klirrende Becher und gedämpfte Stimmen hört man von dort nach außen dringen. Ein magerer Hund kratzt gerade winselnd an der mächtigen Eichentür des Langhauses, um in die Wärme der Halla zu gelangen, als drinnen ein hünenhafter, blonder Thorwaler wieder ansetzt zu sprechen:

„Nun, Mandred, den Bericht über die Dinge, die uns unter dem Himmelsturm erwarteten, die will ich noch beenden. Nicht das du morgen in aller Frühe vor meiner Türe stehst und um das Ende der Geschichte bettelst, während ich noch meinen Metrausch ausschlafe, das Wohl!“ Bei diesen Worten hebt der Kapitän sein Trinkhorn und allgemeines Gelächter der anwesenden Nordmänner antwortet ihm. Als langsam wieder Ruhe im Langhaus einkehrt setzt der Hetmann an, seinen Bericht weiter zu erzählen: „Wir stiegen also vorsichtig weiter hinab. Vom Gefühl her mussten wir schon längst unterhalb des Meeresspiegels angekommen sein, denn auch die Eisseglerwerft mit den mächtigen, nach draußen führenden Toren lag schon längst weit über uns. Nach einigen Minuten standen wir vor einem massiven Portal aus Stein, in das eine geflügelte Sonne gemeißelt war. Wahrlich, ein schlechtes Zeichen, dass kann ich dir sagen! Wir konnten das Portal vorsichtig öffnen und folgten einem breiten Gang nach Norden, welcher nur durch unser flackerndes Fackellicht erleuchtet wurde. Von dort aus gelangten wir in eine Art Tempel, doch leider waren wir hier unten nicht alleine.“ Phileasson greift nach seinem Trinkhorn und nimmt einen tiefen Zug, während die Zuhörer wie gebannt an seinen Lippen zu hängen scheinen. Als die Stille unerträglich zu werden scheint, fährt der Nordmann schließlich fort: „Wir trafen dort auf die heutigen Bewohner des Turms: Die dunklen Elfen, Geschöpfe der Pardona. Zwei dieser Wesen waren es, die wir bei ihrer Andacht an ihre Göttin überraschten. Ganz schwarz war ihre Haut, während ihre weißen Haare an die Haare eines Greises erinnerten. Und ihre Augen, mir graut es heute noch, wenn ich daran denke! Schwarzblau waren sie, doch keine Pupillen waren in den endlos scheinenden Tiefen dieser Augen zu erkennen. Die beiden Dunkelelfen hatten außer zweier Langdolche aus schwarzem Metall keinerlei Waffen dabei, setzten uns aber mit ihrer dämonischen Wildheit und verdorbener Magie stark zu. Nur mit großer Mühe gelang es uns, die unheiligen Kreaturen zu bezwingen. Ich weiß noch, der eine Elf hatte ein Amulett bei sich, dass eine wunderschöne Elfe darstellte – die Verderbensbringerin Pardona, die von den Dunkelelfen als Schöpferin angebetet wird! Nach dem Kampf hatten wir dann Zeit die Umgebung weiter zu erkunden. Der Tempelraum wurde von einigen reich verzierten Säulen getragen, im hinteren Bereich des Kultraums befand sich ein mächtiger Altar. Wir konnten dort eine Inschrift erkennen, ich kann mich noch in etwa an den Wortlaut erinnern: Gepriesen sei Pardona, die nach Jahrhunderten das Joch der Dämonen abschütteln konnte und zu ihren Kindern zurückkehrt ist. Ja, diese dunklen Elfen glauben wirklich, dass die gefallene Hohe Elfe ihre Schöpferin und Göttin ist. Ich weiß nicht, ob dies stimmt Mandred, doch die Schriften, die wir später fanden, deuten zumindest darauf hin, dass es so sein könnte.

Vom Tempel ausgehend erkundeten wir weitere Gänge und Räume dieser unterirdischen Kultanlage. Wir fanden dort auch ein gar kostbar ausgestattetes Zimmer, in welchem wohl Pardona einst selbst gelebt haben muss. Wir hofften natürlich, dass unser Kampf gegen die dunklen Geschöpfte unbemerkt geblieben war. Damit das auch weiterhin der Fall blieb versteckten wir die Leichen der Dunkelelfen unter dem prächtigen Bett im Zimmer Pardonas. Ha, Leichen unter dem Bett, das hatte sie sicher noch nie, das Wohl! Von diesem Raum führte auch eine weitläufige Treppe nach oben bis zu einer verborgenen Tür, genau in den Palast des Ometheon. Vermutlich hatte die verdorbene Elfe also schon zu Zeiten des Ometheon heimlich ihren Sonnenkult gegründet, ohne das Wissen Ometheons. Nun, diese Kultstätte war unheimlich und beklemmend, die Gefahr durch weitere Dunkelelfen war bedrückend, doch es sollte noch schlimmer kommen, das sage ich dir! Östlich und westlich vom Kultraum führten nämlich Treppen nach unten in eine finstere Krypta genau unterhalb des Tempels.“ Phileasson atmet tief ein und lehnt sich in seinem Holzstuhl zurück, sein halb gefülltes Trinkhorn in der Hand haltend. Während die anwesenden Nordmänner gespannt auf die Fortsetzung der Erzählung des Hetmanns warten, nickt der Moha am Tisch wissend. Wie um seine Zuhörer auf die Folter zu spannen hält der Nordmann eine Weile inne und nippt an seinem Methorn, ehe er endlich weitererzählt:

„Wir standen also in dieser Krypta, oder vielmehr im ersten Raum dort. Vier steinerne Tische befanden sich dort, auf jedem waren Hand- und Fußfesseln aus Eisen sowie eingetrocknete Blutspuren zu erkennen. Ich möchte gar nicht wissen, was dort unten einst so getrieben wurde, bei Swafnir! Eigor musste auch gleich noch die Inschrift über der Treppe übersetzen: ‚Raum der Offenlegung‘. Wirklich widerlicher Humor dieser Elfe, mir graut es heute noch davor. Ein dunkles, bodenloses Loch gab es noch in diesem Raum und dazu auch noch eine eiserne Tür, die weiter nach Norden führte. Tja, hätten wir vorher gewusst was uns dort erwartet, wir wären gleich wieder umgedreht. In diesem Raum waren acht durchsichtige Säulen, in jeder schwamm ein widernatürliches, ekelerregendes Geschöpf! Teile von Menschen, Elfen, Tieren, Dämonen und was auch immer vereinten sich jeweils zu einem Ding, das so abgrundtief falsch war, dass es einem den Magen umdrehte! Leider gingen wir in diesen Raum und leider versuchten wir auch, die nördliche Tür in diesem Raum zu öffnen. Noch bevor wir dies tun konnten brachen die Niederhöllen über uns herein! Eines dieser absurden Wesen, mit tentakelbewehrten Armen, dem Kopf einer Echse und dem Körper eines Elfen, brach plötzlich aus einem der Zylinder aus und griff uns an! Es entstand ein erbarmungsloser und blutiger Kampf gegen dieses dämonische Wesen, in dessen Verlauf auch ein weiterer  Glaszylinder brach, so dass wir uns plötzlich zwei dieser Monstrositäten gegenübersahen! Nur mit viel Mühe und der Hilfe Swafnirs gelang es uns, diese widernatürlichen Dinger zu zerschlagen. Skarn verlor bei diesem Kampf sein Leben. Ich war nicht schnell genug, und noch bevor ich mein Schwert zwischen Skarn und das Monster bringen konnte, biss ihm dieses glatt den ganzen Kopf ab! Seine Götter mögen ihm gnädig sein, das Wohl!“ Der Hetmann hält inne und nickt. Die Geste scheint eher im selbst zu gelten, vielleicht auch dem toten Skarn. Dann hebt er sein Trinkhorn in die Höhe und prostet den anwesenden Nordmännern zu: „Auf Skarn, bei Swafnir!“ Die Thorwaler heben ebenfalls ihre Methörner und ein schallendes „Das Wohl!“ wird aus zahlreichen Kehlen in die Halla geschmettert. Als langsam wieder Ruhe eingekehrt ist fährt der Hetmann schließlich fort:

„Na, nachdem diese ganze Sauerei dann beendet war, haben wir uns genauer umgeschaut. In einem Nebenraum haben wir einen verrückten Wüstensohn gefunden. Eine Hand fehlte ihm, dazu stank er wie es in den tiefsten Gassen Al'Anfas müffelt. Er brabbelte nur vor sich hin, sicherlich hier in der düsteren Zelle verrückt geworden. Ifirn zur Ehre nahmen wir ihn mit, wir konnten ihn ja schließlich nicht im Turm dieser Elfe lassen. Mittlerweile glaube ich das fast nichts, was während unserer Reise geschehen ist, aus purem Zufall geschah. Selbst der verrückte Abdul sollte im Verlauf der Reise noch eine Rolle spielen, das Wohl! Dazu aber später mehr. Schließlich ging es weiter und wir versuchten erneut die nördlich gelegene Tür zu öffnen. Mächtig war sie, steinern und mit verzerrten Gesichtern und Körpern verunstaltet. Hranngars Werk, nicht zu übersehen. In diesem Raum erwartete uns seltsamer, grünlicher Nebel. Ich kam mir vor wie wenn ich in den Morgenstunden bei dichtem Nebel in den Hafen Thorwals einlaufe – also abgesehen von dem widernatürlichen Grün natürlich! –, so dicht stand dieser grüne Nebel. Irgendwelche götterlästerlichen Zeichen waren auf dem Boden eingezeichnet, wir konnten aber kaum etwas davon erkennen, denn plötzlich griffen uns armdicke Tentakeln, schleimig und mit Zähnen, Klauen und Haken bewehrt, aus dem dichten Nebel an! Ich gab sofort den Befehl aus diesem Raum zu verschwinden und gedeckt von den Axthieben des Zwergen Ungrimm konnten wir gerade noch so aus diesem Seeschlangennest fliehen. Ich sage dir Mandred, nie zuvor habe ich so etwas gesehen, nie war ich überzeugter, dass Etwas nicht in unsere Welt gehört! Na, natürlich sollten noch weit schlimmere Dinge während der Reise auf uns warten, doch damals waren diese Tentakeln das Schrecklichste, was ich je zu Gesicht bekommen hatte, bei Firun!“ Der Thorwaler hält erneut inne und genehmigt sich einen tiefen Schluck aus seinem Methorn. Mandred beendet hastig seinen Satz und legt die beschriebene Pergamentseite auf einen immer größer werdenden Stapel beschriebener Seiten. Er schüttelt seine Hand, um die Schmerzen zu vertreiben, dann spitzt er seine Schreibfeder an. Es ist still in der Halla der Hetleute, alle warten gespannt auf die Fortsetzung von Phileassons Reisebericht. Draußen hat sich der Wind ebenfalls gelegt, die klirrend kalte Luft steht fast unbeweglich über der eingeschneiten Stadt der Nordmänner. Es scheint fast so, als ob selbst die Geister des Windes der Erzählung des Kapitäns lauschen und nicht weiterziehen wollen. Endlich setzt der Hetmann an, seine Erzählung fortzusetzen:

„Wir zogen uns dann erst einmal wieder in den oberen Teil des Turmes zurück. Den Leichnam Skarns übergaben wir auf einem der verlassenen Eissegler dem Feuertod. Nachdem wir auch unsere eigenen Wunden versorgt hatten, gingen wir die steinernen Stufen im Inneren des Turms erneut hinab. Sicherlich weit tiefer, als je ein Mensch vor uns hinab in die Tiefen des Turmes gelangte! Schließlich erreichten wir ein Portal, über welchem eine schützende Hand abgebildet war. Danach fanden wir uns in einem runden, dunklen Raum wieder, von welchem weitere Türen tiefer in den Turm führten. In der Mitte des Raumes lag ein Buch. Genauer gesagt war es eher eine Liste, eine Liste mit hunderten oder gar tausenden von Namen. Alle Namen waren durchgestrichen. Du kannst dir sicher denken, was das dort unten war: eine Kerkeranlage! Jeder durchgestrichene Name entsprach einem Toten. Tausende Tote, bei Firun! Die Kerkerräume waren einfach zu erreichen, die alten Eisentüren konnten uns nicht aufhalten. Viel Grausiges hatten wir erwartet, doch wir fanden absolut nichts. Doch eines hatten alle diese Kerkerräume gemein. Die Wände, die Decken, teilweise gar der Boden waren mit Inschriften übersät, die die Hoffnungslosigkeit, die Ängste und die Pein all der Gefangenen darstellten, die hier einst eingekerkert waren. Viele Inschriften handelten von Fenvarien, der das Volk der Elfen wieder einen und retten sollte. Damals wussten wir nichts über die Geschichte der Elfen und konnten uns keinen Reim darauf machen, wer dieser Fenvarien sei. Nun, heute ist das anders. Wir selbst haben den Hochkönig der Elfen auf seinem Zauberschiff im Hafen Thorwals auslaufen sehen, nicht wahr? Doch ich greife vor.

Die Wendeltreppe ging noch weiter hinab, und je weiter wir dem Weg folgten, desto wärmer wurde es. Es wurde so heiß, dass wir unsere Pelze und dergleichen liegen lassen mussten, und noch immer war es stickiger und heißer als in den Gassen der Schwarzen Pestbeule. Mitten im ewigen Eis, tief unter der Erde, stell dir das mal vor Mandred! Wir gelangten in eine riesige, unterirdische Höhle, so groß, dass man die Wände am anderen Ende nicht sehen konnte. Dampfschwaden und Rauch behinderten unsere Sicht, und Zischen und Hämmern erfüllte diese Höhle. Wir sahen mächtige Seen aus flüssigem, roten Stein, heißer als jedes Feuer. Mächtige Rohre leiteten Wasser über diese Seen. Der Dampf schien in riesigen Kesseln aufgefangen zu werden. Die Zwerge vermuteten, dass durch diesen Mechanismus die Hitze der Kessel letztendlich in die Räume des Turmes gelangte. Ha, das würde sich sicher auch für unser winterliches Thorwal anbieten, doch ich denke wer zu tief gräbt, könnte auf Dinge stoßen, die besser niemals das Licht des Tages erblicken sollten! Thorwaler sollten eben auf dem Meer bleiben und sich nicht unter der Erde bewegen, das Wohl! An einigen der Lavaseen konnten wir menschliche Sklaven erkennen, die unter der Aufsicht von schwarz gepanzerten Wächtern – dunkle Elfen, ohne Zweifel – mit einer flüssigen Masse hantierten oder Sand schaufelten. Wir hielten uns natürlich versteckt, wussten wir doch um die Gefährlichkeit dieser dunklen Elfen. Wir beobachten das Treiben eine Weile und sahen, dass die gefangenen Arbeiter abgelöst wurden. Dunkle Elfen und widerliche Kreaturen wie solche, gegen die Skarn sein Leben lassen musste, trieben die armen Menschen zwischen zwei steinernen Statuen in einen Gang, während andere Sklaven aus nahegelegenen Kerkerzellen in den Wänden der riesigen, natürlichen Halle zur Arbeit angetrieben wurden. Später verließ auch der zweite Trupp Sklaven und deren grausige Wächter die Höhle durch diesen scheinbar endlosen Gang. Der Beginn dieses Ganges war von zwei steinernen Dämonengestalten flankiert, die genau auf den Weg zu starren schienen. Nun, wir kamen überein diesen armen Menschen zu helfen und zudem die Aufgabe der Hetfrau so genau wie möglich zu befolgen und beschlossen daher herauszufinden, was sich hinter diesem Gang befand. Wir schickten also den Andergaster Wulf voraus, der sich dort umsehen sollte. Nun, es kam anders als wir dachten, wir hätten es eigentlich ahnen sollen. Als Wulf sich zwischen den steinernen Statuen befand glühten deren Augen plötzlich grellrot auf und ein zweistimmiger, markerschütternder Schrei ertönte, so schrill dass es einem in den Ohren schmerzte! Wulf nahm die Beine in die Hand und rannte wie von Hranngar verfolgt los! Während hinter uns Signalhörner erklangen, stürmten wir die steinerne Wendeltreppe hinauf. Letztendlich erreichten wir, sicherlich zahlreiche dunkle Elfen und grausige Wächterkreaturen im Rücken, unseren Eissegler auf der Spitze des Turms und segelten so schnell wir konnten davon! Wir sind dem Geheimnis des Himmelsturms und dem Grauen darunter wohl näher gekommen als irgendjemand zuvor, Mandred! Doch nun hatten wir die Wächter dieses Turms aufgeschreckt und taten gut daran zu fliehen. In gewisser Weise tragen wir wohl die Schuld, was Beorn und seinen Männern dort später widerfahren ist. Hätten wir die Schrecken des Turms nicht erwachen lassen, nun vielleicht wäre dann alles anders verlaufen. Na, hinterher ist man immer schlauer, das Wohl! Auf jeden Fall segelten wir nun zurück nach Süden in Richtung Frigorn, ganz so wie es Hetfrau Garhelt angesagt hatte.“ Der Kapitän verschränkt die Arme hinter dem Kopf und streckt sich, begleitet von einem langgezogenen Gähnen. Dann blickt er wieder zu Mandred: „Na, das soll es für heute gewesen sein. Lass mich morgen die Saga weitererzählen, jetzt will ich meine müden Glieder ausstrecken.“ Phileasson nickt dem Moha und den anderen anwesenden Thorwalern noch einmal zu und tritt dann durch die schwere Holztür der Ottaskin nach draußen. Eisige Luft empfängt den Thorwaler und Atemwolken bilden sich vor seinem Mund, während kleine Eiskristalle sich im blonden Bart des Hetmanns sammeln. Stumm blickt er über das Kliff Thorwals hinab auf die schlafende Stadt, während ein weiterer Mann aus der Halla tritt. Der Mann ist in Pelze und Felle gehüllt, so dicht, dass man nicht einmal das Gesicht erkennen kann. Trotzdem scheint der Mann zu frieren. Als der Mann neben den Hetmann tritt reicht dieser ihm einen kleinen Trinkschlauch und schlägt im freundschaftlich auf den Rücken, dabei grinst er: „Nicht dein Wetter, was Ynu?“ Der angesprochene Mann nimmt einen Schluck aus dem Trinkschlauch, schüttelt sich und erwidert: „Ich niemals verstehen wie es sein kann so kalt.“

 

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