Wulf Steinhauer über seinen Spieler
Mein Name ist Wulf Steinhauer und ich stamme aus Andergast (wieso mein Spieler ausgerechnet diese Schweinestadt als Heimatort wählen musste ist mir dabei heute noch ein Rätsel!). Wie es sich für einen typischen aventurischen Helden gehört hatte ich natürlich keine normale Kindheit - nein, mein Vater war ein Trinker und prügelte meine Mutter, so dass ich bereits mit vierzehn Götterläufen aus der Stadt der Schweine fliehen durfte. Etwa gegen Mitte der Phileasson Saga fiel meinem Spieler sogar ein dass meine Mutter einen Namen braucht, und so taufte er sie Rowena.
Von Andergast ging es dann nach Albernia, wo ich in der albernischen Hauptstadt Havena mein Glück als Dieb und Zuhälter machen durfte - ehrlich jetzt, ich wurde doch als Held generiert, wieso
ausgerechnet Zuhälterei?!? Immerhin hatte mein Spieler noch genug Anstand um mich aus der Diebesgilde fliehen zu lassen, als sich die Meuchelaufträge für die Gilde häuften.
So musste ich - wie es so ziemlich jedem aventurischen Helden ergeht - in die große weite Welt hinausziehen und Abenteuer suchen. Immerhin fand mein Spieler gleich am ersten Abend einige nette Mitspieler. Wieso einer davon aber unbedingt einen Nostrier spielen musste, ist mir bis heute nicht klar. Schlimmer noch, damals kannten die Spieler die Hintergründe Aventuriens nicht sonderlich genau, und so schloss ich schnell und unkompliziert Freundschaft mit dem Schmiedegesellen aus Nostria. Hallo!?! Wir hassen Nostria! Naja über die Jahre zurückblickend gesehen muss ich aber sagen dass dieser Roban Loken gar nicht so übel ist. Aber trotzdem, Nostria!
Nach einigen kurzen Abenteuern in der niederhöllisch heißen Khôm und irgendwo in Almada hat mein Spieler dann zusammen mit den anderen beschlossen, die Phileasson Saga zu spielen. Hört sich erst einmal gut an, doch wenn ich an die hunderte und aberhunderte von Meilen zurückdenke, die wir im Laufe der Jahre zu Fuß, Pferd und Schiff hinter uns gelassen haben, wird mir heute noch ganz flau. Immerhin hatte ich während der Reise immer reichlich Rauschkraut dabei und durfte auch die ein oder andere lokale Schönheit näher kennenlernen - da habe ich es wesentlich besser erwischt als Ungrimm, der aus unerfindlichen Gründen in all den Jahren so gut wie keine Frau auch nur anschauen durfte - und wenn, dann waren es wahrlich hässliche Gestalten, oft gar mit Bart! Pfui!
Während der Reise mit Phileasson erfand mein Spieler zudem meine Vorliebe für Hautbilder. Sicher, ein Wolf auf der Schulter sieht ja ganz nett aus, aber das Stechen tut Scheiße weh! Ich hoffe dass mein Spieler auch mal ein Hautbild gestochen bekommt, dann merkt er mal wie sich das so anfühlt!
Auf den Reisen verzweifelte ich zudem immer wieder an meinen Nachteilen. Überall gab es exotische Speisen und Getränke, so viel gab es zu probieren, doch mein Spieler hat für einige mickrige GPs meinen Geruchs- und Geschmackssinn zerstört. Danke auch! Und was hat er mir dafür gekauft? Gefahreninstinkt. Das hört sich natürlich erst einmal toll an, doch wenn du jedes Mal als Erster irgendwo hinein- oder vorausgeschickt wirst - "der Wulf, der merkt die Gefahr ja sowieso..." -, dann merkt man bald, was für ein toller "Vorteil" dieser Gefahreninstinkt doch ist. Bis es mal schiefgeht...
Als wir dann nach über einem Jahr endlich die Phileasson Saga abgeschlossen hatten durfte ich mich nicht etwa ausruhen, sondern wurde in eine Karriere als KGIA-Agent getrieben. In den folgenden
Monden trieb ich mich in Gareth und im Svelltland herum - alles für das Reich und den Kaiser. Moment, ich bin doch ursprünglich aus Andergast, wieso interessiere ich mich eigentlich für das
Mittelreich und diesen Hal? Bis heute habe ich da noch keine Antwort bekommen. So eine Agentenkarriere macht sich eben gut, da werden meine Ideale und Wünsche eben einfach mal ignoriert.
So half ich dann auch in den Folgejahren, den Rabenkaiser Answin von seinem Thron zu stürzen und kämpfte schon bald mit meinen Leidensgenossen Roban, Ungrimm und Myhtornius bei Greifenfurt gegen die Orken. Immerhin, die Schwarzpelze mag ich wirklich nicht, die zu verhauen hat Spaß gemacht! Nur dieser unheimliche Vampir Zerwas hat mir Angst gemacht. Als schon längst klar war, was für ein niederhöllisches Wesen dieser Zerwas ist, hatte mein Spieler die brilliante Idee, mich alleine (!!) zu diesem Monster in seinen Wohnturm auf ein Gespräch zu schicken - der blanke Wahnsinn!!! Ich wundere mich heute noch dass ich das überlebt habe!
Tja, aber die zahlreichen Kämpfe gegen Orks, Oger, Echsen, Trolle, Zyklopen, wilde Tiere, Drachen, Dunkelelfen, Meuchler, Schwarzmagier und Dämonen reichten meinem Spieler nicht, oh nein! Nach
Greifenfurt wurde ich daher nach Maraskan geschickt und habe seitdem dauernd irgendwelche Ahnungen von einem Borbarad, der zurückkehren wird. Ist mir doch egal, ich will doch einfach nur irgendwo
meinen Ruhestand genießen!
Aber da habe ich die Rechnung natürlich ohne meinen Spieler gemacht. In Weiden wurden wir in die Ereignisse der G7-Kampagne hineingezwungen. Ein schreckliches Abenteuer - alle gealtert oder tot, und erreicht haben wir irgendwie auch nichts. Ich hoffe das nächste Abenteuer wird besser. Zu allem Überfluss hat mich mein Spieler auch noch den Altersheiltrank von Mythornius klauen lassen. Oh Mann, wenn der das jemals rausbekommt bin ich ja sowas von am Arsch, was für eine dumme Idee!
Alles in allem muss ich meinen Spieler aber doch in Schutz nehmen. Immerhin bin ich kein dummer Schmiedegeselle aus Nostria geworden, der sich in jeden noch so aussichtslosen Kampf stürzen muss und sich für völlig uninteressante Metallstücke interessiert. Mit Ungrimm will ich auch um kein Geld der Welt tauschen, ich will Frauen mit Bärten einfach nicht schön finden! Ein wenig Magie hätte es aber sein dürfen, wenigstens Magiedilletant - dann könnte ich so coole Sachen machen wie der Magier, ohne dafür Unmengen an magischem Tand mit mir rumtragen zu müssen!